Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden

Mit dem November-Update von VOB online wurde die Neuausgabe von DIN 4108-3:2014-11, Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Klimabedingter Feuchteschutz aktualisiert.

Bis zum Jahr 2020 soll laut Bundesregierung der Primärenergieverbrauch in Gebäuden um 20% reduziert werden. Um dies zu erreichen, spielen u. a. ein optimaler Wärmeschutz sowie der Schutz der Baukonstruktion vor klimabedingten Feuchteeinwirkungen und deren Folgeschäden eine wichtige Rolle.

Anforderungen an den Wärmeschutz werden auf nationaler Ebene in der Reihe DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden und in der Energieeinsparverordnung (EnEV) formuliert. Die im November 2014 neu erschienene Norm DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Klimabedingter Feuchteschutz legt feuchteschutztechnische Anforderungen und Hinweise für die Planung und Ausführung von Gebäuden und Bauteilen fest und  definiert die feuchteschutz-relevanten physikalischen Größen. Sie beinhaltet Festlegungen für den Tauwasserschutz, genauer gesagt zur Tauwasserbildung auf Oberflächen und im Bauteilinneren. Zusätzlich gibt die Norm Auskunft über Festlegungen zum Schlagregenschutz verdeutlicht durch Beanspruchungsgruppen und Übersichtskarten zur Schlagregenbeanspruchung in Deutschland. Zahlreiche Berechnungsbeispiele, Diagramme und Querschnittsskizzen veranschaulichen die genannten Festlegungen und erleichtern die Anwendung.

Gegenüber der Vorgängernorm von Juli 2001 und der Berichtigung 1 von April 2002 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  • Aufnahme von Hinweisen zu Anforderungen an die kritische Luftfeuchte an der Bauteiloberfläche

  • Aufnahme von Kellerwände aus einschaligem, wärmedämmenden Mauerwerk sowie Bodenplatten unter bestimmten Bedingungen in die Liste der Bauteile, für die kein rechnerischer Tauwasser-Nachweis erforderlich ist,
  • Aufnahme von Außenwände in Holzbauart und Dachkonstruktionen, für die kein rechnerischer Nachweis erforderlich ist,
  • Komplette Überarbeitung von Anhang A "Berechnungsverfahren",
  • Aktualisierung von Anhang B "Berechnungsbeispiele"
  • Aufnahme der Hinweis auf Wärme- und feuchteschutztechnische Simulationen in einem neuen Anhang D.

 DIN 4108-3:2014-11 gilt nicht für:

  • die Ausführung von Bauwerksabdichtungen. Nebenräume, die zu Aufenthaltsräumen gehören, werden im Sinne dieser Norm wie Aufenthaltsräume behandelt.
  • klimatisierte Wohn- oder wohnähnlich genutzte Räume und erdberührte Bauteile sowie begrünte Dachkonstruktionen, die auf das stationäre Verfahren zur Berechnung von Diffusionsvorgängen nach Glaser basieren.
  • für eine nachträgliche Innendämmung mit R >1,0 m² K/W auf einschaligen Außenwänden mit ausgeprägten sorptiven und kapillaren Eigenschaften 
  • für Konstruktionen, die an klimatisierte oder deutlich anders beaufschlagte Räume angrenzen, zum Beispiel Schwimmbäder
  • Soll ein anderes Verfahren als das "Glaser"-Verfahren zum Einsatz kommen, wird auf Anhang D verwiesen. Das "Glaser"-Verfahren ist ein modellhaftes Nachweis- und Bewertungsverfahren als Hilfsmittel für den Fachmann zur Beurteilung des klimabedingten Feuchteschutzes. Es bildet nicht die realen physikalischen Vorgänge in ihrer tatsächlichen zeitlichen Abfolge ab.

Die Norm DIN 4108-3 ist im Volltext in Paket Hochbau enthalten.

Im Paket Hochbau sind neben Teil 3 weitere Normen aus der Normenreihe 4108 enthalten: